Wie mich die Kraft der Klangschalen überwältigte

Es war kurz vor Weihnachten, und es begann völlig harmlos. Ich verspürte ein starkes Bedürfnis mich innerlich auf das bevorstehende Fest vorzubereiten. Ich fand einen Kurs in Basel, der durch meditative Exerzitien die Weihnachtsgeschichte verinnerlichen sollte. Das klang interessant, und ich meldete mich an. Bereits am zweiten Abend brachte die Exerzitienleiterin ihre wunderschönen goldenen Klangschalen mit, die ich bis dato nur aus Seminaren kannte, in denen durch das Anschlagen der Schale meist das Beenden einer Übung angezeigt werden sollte. Daher mochte ich sie nicht besonders. Sie machten mir immer so ungnädig deutlich, dass die Zeit vorbei war, egal in welcher Phase der Übung ich gerade steckte.

Doch an diesem Tag sollte ich etwas anderes erleben.

Wir durften uns alle auf den Boden legen die Augen schließen und entspannen. Nichts leichter als das, dachte ich bei mir, da ich einen angefüllten Tag hinter mir hatte und mich liebend gerne auf den Boden schmiss.

Völlig gelassen lag ich da und genoss die Stille, die mich umgab. Endlich ein wenig träumen, meinen Gedanken nachhängen.

Die Kursleiterin schlug die erste Schale an. Ein tiefer Ton erklang.....mir schwindelte. Was war das?

Als würde der Ton vogelfrei in der Luft schweben, erreichte er mich, gleitete sanft in meinen Kopf hinein, durchdrang meinen Körper und entfleuchte aus meinen Füßen. Der nächste Ton erklang und wieder passierte das Gleiche ... Wäre ich nicht auf dem Boden gelegen, wäre ich langsam in Ohnmacht gesunken. So etwas hatte ich noch nie erlebt! Obwohl dieses Erlebnis sich ein wenig unheimlich anhören mag, war es so wunderschön, so atemberaubend, beruhigend und überwältigend, dass ich diesen heiligen Instrumenten wieder begegnen wollte.

So begann meine (innere) Reise mit den Klangschalen.

 

Denn ich will leben, nicht nur überleben.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Nelly (Montag, 19 März 2018 18:14)

    Kannst du davon mehr erzählen, das klingt interessant.